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Flug über die Bucht

Nach dem Zuckerbombenfrühstück gestern wählen wir heute die koreanische Variante. Es ist eine Art Salat mit Reis, und sehr lecker, aber so sehr ich Salat mag – am Morgen ist das trotzdem ungewohnt.

Die Seilbahn, die wir gestern gesehen haben, ist heute fällig. Die Variante mit Glasboden kostet 3 Euro extra – bei meiner Höhenangst natürlich genau das Richtige, schließlich soll man seinen Ängsten begegnen!

Nach etwa zehn Minuten kommen wir auf der anderen Seite der Bucht auf der Landzunge Amnam-Dong an. Die Landzunge ist von steilen Klippen umgeben und oben ein wunderschöner, wenn auch ein wenig kitschig gestalteter Park mit Dinos, Wunschzettel-Wänden, Liebesschlössern, etc.

Bevor wir den Park weiter erkunden, wollen wir erst über die Hängebrücke auf den vorgelagerten Felsen.

Die Brücke hat Stahlgitter-Boden mit "Zwischenraum hindurchzuschaun" und schwankt leicht hin und her. Konfrontationstherapie Nummer 2 für heute! Von der Galerie um den Felsen überblickt man die ganze Bucht und erkennt, dass selbst auf der Rückseite der vor Busan liegenden Insel Yeongdo (Schatteninsel) noch Hochhäuser stehen. Die Insel ist etwa 6 auf 3 km groß und beherbergt fast 120.000 Menschen. Drei große Brücken verbinden sie mit dem Festland. Über diese Brücken verläuft der Umgehungsverkehr rund um die enge Innenstadt – wir werden am Nachmittag noch darüber fahren.

Anschließend wandern wir einige Kilometer durch den waldigen Amnam-Park, man sieht durch die Bäume immer wieder auf das Meer und die ankommenden Schiffe. Auf der anderen Seite des Parks ist noch ein Hafen, allerdings für Yachten, Fischerboote und Kleinfracht.

Auf dem Rückweg geht es wieder mit der Seilbahn über die Songdo-Bucht.

Hinter der Station stehen drei Hochhäuser, der Hillstate Ijin Bay City-Komplex. Der größste der drei Türme hat 69 Stockwerke und ist fast 250 Meter hoch. Von unten sieht das endlos aus, wir würden gerne hoch, aber es gibt keinen öffentlich zugänglichen Bereich.

Wir würden gerne noch in den Stadtteil Haeundae, aber öffentlich dauert das über eine Stunde. Kurzentschlossen springen wir in ein Taxi, dass uns für unter 15 Euro dort hin bringt. Dort angekommen gehen wir erst einmal ein spätes Mittagessen suchen.

Tipps für Korea-Neulinge: Es gibt nur Stäbchen und Löffel, und diese sind in der Regel in einer Schublade im Tisch zu finden. Fisch wie gestern oder heute Meeresfrüchte in der Suppe zu essen erfordert Level-2 Künste in der Stäbchenbenutzung. Gut, dass meine Eltern mir das schon als kleiner Junge beigebracht haben!

Zum Essen gibt es eigentlich immer Kimchi und ein paar andere Beilagen, das Graue hier sind winzige Fischchen mit nur einem Millimeter Durchmesser.

In einer Marktstraße voller kleiner Imbisse holen wir uns ein Eis und erkunden das dort angebotene Essen, wenn wir nicht satt wären könnte ich dort noch eine ganze Menge futtern.

Der nächste Tagesordnungspunkt wären die Blueline Park Sky Capsules gewesen, auf Gleisen individuell fahrende Kabinen zur nächsten Bucht. Leider sind die jedoch fünf Tage wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen, aber es gibt einen Wanderpfad mit Stegen über das Wasser, den man in einer Stunde laufen kann.

Obwohl es heute mit 15 Grad wirklich angenehm warm ist, die Sonne ist schon am Untergehen, und so wählen wir Plan C: Am Strand und der Strandpromenade zum Haeundae LCT the Sharp Tower laufen.

Auf dem Weg sehen wir Bäume voller knallroten kleinen Beeren, Nandina oder Himmelsbambus genannt.

Am Tower hinter den Beeren angekommen geht die Sonne hinter der Jeongdo-Insel unter, und schlagartig wird es deutlich kälter.

Der aus einer Basis mit Mall und drei Türmen bestehende Haeundae LTC-Komplex beherbergt das Busan X the Sky, der Aufzug bringt uns rasend schnell 384 Meter nach oben in den 100sten Stock, und durch für Flacherdler unerklärliche Magie sehen wir hier einen zweiten Sonnenuntergang :-).

Insgesamt hat der Turm eine Höhe von 411 Metern und ist damit nach dem Lotte World Tower in Seoul der zweithöchste Koreas. Somit ist der Eintritt mit fast 20 Euro pro Nase auch recht happig.

Neben der weiten Aussicht gibt es auch eine "Absicht" nach unten – eine Glasbodenbrücke lässt fast 400 Meter senkrecht nach unten blicken. Konfrontationstherapie Nummer Drei für heute!

Und auch von hier ist das Ende der Stadt nicht zu sehen, nur Hügel, hinter denen weitere Stadtteile versteckt sind – und dabei ist Busan nur ein Fünftel von Seoul!

Ein Taxi bringt uns wieder zum Hotel zurück, die meiste Zeit verschlafe ich allerdings…

Morgen müssen wir früh aufstehen, wir haben noch nicht genug von Megacities, und ein Flugzeug soll uns in die nächste bringen, wo wir Marc wiedertreffen.

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