Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Durch das Orcia-Tal

Von Siena aus geht es an der Strada regionale 2 in Richtung Süden weiter. Meist sind die Steigungen moderat, nur selten komme ich ins Fluchen, wie vor San Quirico d'Orcia. Die Panoramen sind eindrucksvoll wie farbenfroh. Von warmen Farbtönen wie Kanariengelb über Ocker und Ziegelrot einerseits gibt es auch satte Grüntöne.


Die Landschaft ist wellig und rund, Kanten werden nur durch Menschen geschaffen. Markant sind die Zypressenlinien auf den Berggraten. Den ganzen Tag geht es auf den Vulkan Monte Amiata zu, an dessen Fuß ich nun in einem kleinen Bauernhof nächtige. Am Horizont zogen die Städte Montalcino…

…und Montepulciano vorbei.

Immer wieder kreuzt der Fernwanderweg Via Francigena die Strasse, am Abend laufe ich ein oder zwei Kilometer davon, denn er führt direkt an der Unterkunft vorbei. Die dunklen Wolken, die Abgeschiedenheit, die Einsamkeit, aber auch die verflixte Erkältung, die seit zwei Tagen nervt sorgen für eine heilsame, im positiven Sinne melancholische Ruhe. So eine langsame Reise mit wenig menschlicher Interaktion und fernab vom Trubel der Stadt wirkt doch immer wieder sehr kraftvoll.
 Liebe Zugvögel, habt eine gute Reise nach Afrika! Bringt nächstes Jahr wieder einen schönen Sommer mit!

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Thema von Anders Norén