Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Glasgow

Nach einer weiteren Runde Shopping dürfen wir endlich Sightseeing. Wir beginnen mit dem Kelvingrove Museum, sind aber schnell wieder draußen. Von hier geht es etwa 45 Minuten bis in die Stadtmitte, und wir sind beide ein wenig abgeschreckt. Glasgow ist keine Perle. Innerhalb der Gebäude gibt man sich Mühe, und es ist schick und modern. Aber von außen … Die Graffiti-Tags (oder wie ich sie nenne: Hundemarken) sind überall, und anstatt dagegen vorzugehen (z.B. in dem man schöner baut), erklärt man das einfach zur Kunst. Es geht hier nicht um schönes oder künstlerisches Graffiti, es sind einfach nur "Hier bin ich der tollste Schmierfink"-Tags. Überall modert es, Grünalgen kriechen die Wände hoch und füllen die Ecken.

In den Parks und im Kelvin River ist viel Plastikmüll, alles wirkt ungepflegt. Immer wieder geht mir durch den Kopf: Das UK ist das teuerste Entwicklungsland der Welt. Und kaum geht man durch eine uneinladende Tür, dann ist es luxuriös:

Wir wandern ein wenig durch das Zentrum, besuchen die Gallery of Modern Art, und außer aufgebrezelten Fußballfans sehen wir wenig Interessantes. Letztere werden weinen, Schottland verliert 0:3 gegen Griechenland.

Mit der U-Bahn geht es zurück zum Kelvingrove Park, wo dem Physiker Lord Kelvin gedacht wird

Am Parkplatz steht auf der E-Auto-Ladestation neben uns ein fetter Diesel-Pickup, der Fahrer kommt zurück, als wir unser Auto abstöpseln. Auf meinen anklagenden Blick lacht er uns aus, nennt uns Wanker und drückt im Leerlauf ein paar mal fett aufs Gas, um uns einzunebeln. Tronald Dumb ist halt auch außerhalb der USA in den verkümmerten Hirnen …

Wir fahren einen kleinen Umweg nach Edinburgh, um über die Forth Road Bridge einzufahren. Von Glasgow nach Edinburgh ist ein wenig wie von Düsseldorf nach München zu kommen. Viel sauberer, schöner, einladender. Wir fühlen uns direkt wohl!

Wir haben uns ein recht günstiges Aparthotel in Holyrood geklickt, direkt am Arthur's Seat und einen Katzenwurf (sic!) von der Royal Mile entfernt. Nach einem leckeren Salat (hmmm, Vitamine!) von Tesco laufen wir noch in die Royal Mile in einen Pub. Whisky of the day: Ein Knockando 12 years. Klassischer Speyside hoher Qualität, was sich im Preis von 11 £ für das Dram widerspiegelt. Ich bin sehr zufrieden, Gabi rümpft die Nase.

Wir freuen uns auf das Finale hier in der schottischen Hauptstadt, eineinhalb Tage haben wir hier noch, dann geht es wieder nach Hause.

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