Nachdem wir unser Auto abgeholt, und gleich mit Proviant (Cider für mich, Bier für Gabi, außerdem Unwichtiges wie Brot und Klopapier) vollgestopft haben, geht es raus aus der Stadt. Erst mal auf den Mount Lofty, knapp 750m über Adelaide bietet er einen schönen Ausblick, und man sieht auch den Parkring um die Innenstadt sehr schön. Außerdem hüpfen hübsche kleine Vögelchen rum.
Weiter geht es, erst über die Autobahn durch sehr schnell sehr ländlich werdendes Gebiet, vorbei an wenigen Kuh- und Pferdefarmen, und dann Getreide von Horizont bis Horizont.
Eine kleine Unterbrechung von den endlosen Getreidefeldern gibt es in Tailem Bend. Hier am Murray River wird es ein wenig urbaner, aber der Lärm kommt nicht von einer Demonstration oder einem Umzug – nein, hier wohnt eine Kakadu-Großfamilie. Und die machen Krach wie ein Rockkonzert!
Auf einer Seite sitzen die Jungs (kein Makeup), auf der anderen Seite die Mädels (in den Schminktopf gefallen wie 14-jährige Teenager!)
Nach dem Ort geht es weiter wie bisher, inzwischen auf einem Highway, alle paar Kilometer mal rechts oder links eine Abzweigung zu einer Farm, alle 10-20km ein kleiner Ort. Dazwischen Getreide, Getreide, und mehr Getreide. Das ändert sich erst, als wir die Ngarkat Conservation Area erreichen, jetzt ist neben der Strasse sandiger Boden und viel dürres Gestrüpp. Ziemlich stachelig und undurchdringlich!
Wer jetzt USA-versaut ist, der erwartet ein Visitor Center, Trails, Campingplätze mit allem erdenklichen Schnickschnack. Nicht in Australien – es gibt ein Schild wenn man den Nationalpark erreicht, Campingplätze ohne jegliche Infrastruktur, und keine Trails. Vorteil: Kostet nix, unberührte Natur. Nachteil: Informieren muss man sich vorher, weil Handynetz ist nicht, Infotafeln auch nicht, und Trails gibt es auch nicht. Und da die main attraction, der 4WD-Autotrail wegen Feuergefahr noch bis Mitte April gesperrt ist, kann man die Natur auch nicht sehen. Wir versuchen uns durch das Dickicht zu schlagen, um ein wenig zu sehen, aber man verirrt sich nach wenigen Metern, und Vorankommen ist schwer und schmerzhaft (Dornen!).
Noch ein Vorteil: Absolute Dunkelheit! Man wird von der Masse der Sterne praktisch erschlagen! Abgesehen davon, dass ich praktisch keine Südsternbilder kenne, erkennt man selbst die bekannten (Orion) kaum, weil so viele Sterne so hell sind. Tipp: Orion ist auf dem zweiten Bild unten. Wer erkennt ihn?
Unsere erste Nacht im Auto ist angenehm, das Bett ausreichend bequem, und es ist herrlich ruhig.