Wir verlassen die Autobahn in Richtung Gariwerd – besser bekannt unter dem alten Namen Grampians. Dieser Gebirgszug ist eine nette Abwechslung von der sehr flachen Natur seit Adelaide. Die Strassen werden immer schmaler, und wir folgen lieber spontan einem Schild zu den "Beehive Falls" als nach Navi zu fahren. Eine gute Idee, hier gibt es einen Wanderweg, man läuft etwa 30 Minuten auf den Berg zu. Gariwerd besteht aus mehreren Bergzügen nebeneinander, wir sind am Mt. Difficult Range.
Schatten gibt es auf dem Weg kaum, und einen Bach sehen wir auch nicht – wie soll da ein Wasserfall sein, wenn aus dem Tal kein Wasser raus fließt? Am Ziel angekommen wird klar, warum es keinen Bach gibt: Da kommt das Wasser nur tröpfchenweise den Berg runter, und sammelt sich in einem Pool am Fuße der "Fälle".
Eine Jugendgruppe ist uns zuvor gekommen, und die Kinder haben viel Spaß im Wasser! Ich bin mal wieder heilfroh, dass ich mein Lehramtsstudium geschmissen habe, 20 Pubertierende auf einem Haufen zu zähmen ist für die Betreuer schwere Arbeit. "In 3 Minuten ist Aufbruch, alle ziehen sich wieder an.". "Wem gehört der Pulli hier?". "Jack, komm von dem Stein runter". "In 2 Minuten ist Aufbruch, alle ziehen sich wieder an.". Am Ende brechen sie dann vollzählig auf, und jeder hat alle seine Sachen, aber mein Traumjob wäre das nicht.
Wobei, so viel anders ist es bei uns manchmal nicht! 😀
Faszinierend ist die ziemlich ungewohnte Fauna. Viel Eukalyptus, irgendwas was aussieht wie Tuila, Bäume, die wie Bambus wachsen, aber keiner sind. Sehr spannend!
Interessant auch, dass hier Buschfeuer Teil des Wachstumszyklus sind. Manche Pflanzen brauchen ein Feuer, damit die Samen überhaupt austreiben. Ob dieser Strauch dazu gehört? Die Früchte sehen jedenfalls gut geröstet aus!
Überall ist deutlich zu sehen, dass es hier vor 1-2 Jahren gebrannt hat, verkohlte Baumstümpfe zeugen davon. Aber tiefschwarze Eukalyptusbäume, die einfach wieder austreiben haben schon Ihren eigenen, ganz besonderen Charme.