Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Skyeward ho!

In Morar gibt es Frühstück nur im Hotel, also fahren wir in das nächste Dorf nach Arisaig. Das dortige Café hat aber nur sporadisch mal auf, und so alimentieren wir uns im Spar. Neben der faszinierenden Landschaft fällt primär die absolute Stille auf. Wenn nicht gelegentlich mal ein Auto vorbeikommt, ist es fast schmerzhaft still. Nicht einmal Wellen gibt es, es ist fast windstill. Die totale Idylle, Entschleunigung zum Quadrat.

Nach dem Frühstück auf der Parkbank im Hafen von Arisaig fahren wir an das gegenüberliegende Ufer nach Rhumach. Die Siedlung als Stadtteil zu bezeichnen wäre hochtrabend, ich denke, es ist eher die Bezeichnung der Halbinsel mit seinen 5 oder 6 Höfen. Die Straße ist übersichtlich, aber hat immer wieder Ausweich-Buchten, falls doch mal ein Auto entgegenkommt.

Recht bald darf man mit dem Auto nicht mehr weiter, per pedes laufen wir in absoluter Einsamkeit quer über die Halbinsel. Außer zwei Höfen am Ende des Wegs und einem Dutzend Kühen ist hier Stille und Moos. Das Wasser ist karibisch türkis, und wir sind auf dem Weg zum weißen Sandstrand. Wunderschön!

Nach den Höfen wird der Feldweg ein Trampelpfad, und weil hier alles moorig ist, ist es in Mulden Schuh-ausziehend.

Nach diesem Teilstück ist dann kaum noch zu erkennen, wo ein Weg sein soll, und der Boden sieht nach dem Hügel ähnlich aus, aber ohne Überquerungshilfen. So kommen wir nicht selbst zum „Rhu Point Beach“, aber die fliegende Technik hilft aus.

Zurück beim Auto erspähen wir kleine Inselchen, die Arisaig Skerries, da könnte ich doch noch eben rüberfliegen. Tatsächlich ist das fast einen Kilometer entfernt, die Perspektive täuscht. Ich bin dann froh, dass der Akku auch für den Rückflug noch reicht …

Noch ein Blick auf die „Small Isles“, vorne Eigg, hinten Rúm, dann machen wir uns Richtung Mallaig auf, wo die Fähre uns später erwartet.

Auf dem Weg biegen wir noch einmal bei Morar ab, ich will den Loch Morar erneut aus der Nähe sehen, gestern Abend mussten wir ja zu Fuß umkehren, weil es dunkel wurde.

Ein paar Kilometer fahren wir auf der schmalen Piste, auch hier ist es wunderschön.

Nach einem entspannten Mittagessen in Mallaig geht es dann auf die Fähre nach Armadale. Die Loch Nevis ist winzig, aber die Strecke ist auch nicht lang. Nach 5 Kilometern sind wir bereist vom „Festland“ auf die Isle of Skye geschwommen.

In allen Richtungen ziehen Regenschauer durch, aber wir sind heute bis auf einen kurzen Moment im Auto trocken geblieben. Unser Hostel ist in Broadford, einem kleinen Nest an der Nordküste, mit Blick auf die Brücke. Wir hätten schon gestern hier sein können, wenn wir diese Route genommen hätten, aber ich fand es passender, per Fähre anzulanden.

Auf dem Heimweg vom Pub ist der Himmel sternenklar – weil mir das sonst sowieso keiner glaubt, hier das Beweisbild:

Whisky des Tages: Thorabhaig – wir sind auf den Isles, also torfig. Allerdings nicht so extrem wie auf Islay, und somit noch genießbar. Die Distillery liegt nur ein paar Kilometer von hier, wir sind ohne es zu merken direkt daran vorbeigefahren.

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