Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

San Juan

Gabi mag den Campingplatz nicht, und ich hatte mir auch mehr Natur und weniger Lichter und Lautsprecherdurchsagen für Animationsangebote gewünscht. Und somit packen wir das Zelt wieder ins Auto. Das bedeutet aber nicht, dass wir auf unsere Wanderung verzichten. Wir haben von gestern gelernt, und haben die doppelte Trinkration dabei. Hier ist wenig Schatten, selbst bei Rationierung liegt der Verbrauch heute bei 3l auf 10km.

Der Weg, den wir eigentlich gehen wollten existiert schlicht nicht. Oder wir sind zu brav um einfach quer durch den Wald zu latschen. Ich bin dann auch relativ schnell ungemütlich, weil es hier ziemlich lästige Fliegen gibt, und auch die ein oder andere Mücke.

Aber Gabi überredet mich doch den Ersatzweg zu gehen, und mit Maske über Mund und Nase ist es erträglich. Nach der ersten Stunde werden die Fliegen dann auch weniger, und man kann – natürlich nur solange niemand in der Nähe ist – ohne Maske gehen.

Etwa 200 hm geht es nach oben, das klingt nach Spaziergang. Aber bei der Temperatur und mit Anti-Mücken-Maske kommt man dennoch ins Schwitzen. Auf dem San Juan angekommen hat man eine 360-Grad-Aussicht, und sieht auch zur Wetterstation auf dem Bola del Mundo. Das sind die rot-weißen Türme auf dem zweiten Bild.

Netterweise stellen die katholischen Spanier keine Kreuze auf ihre Gipfel, sondern geodätische Säulen. Das gefällt mir!

So richtiges Gipfelgefühl kommt nicht auf, es geht auf der anderen Seite ziemlich flach weiter. Eigentlich wollten wir zu dem Aussichtspunkt, von dem man zum Schloss nach Escorial runter sehen kann. Aber die Getränke gehen zur Neige bevor wir den Mirador finden. Nachträglich stellt sich raus, wir sind nur am Ende einmal falsch abgebogen. Na ja, müssen wir halt wieder mal her kommen.

Was mir noch mal jemand erklären muss, ist die Verliebtheit der Spanier in Mauern und Zäune – ob in den Städten oder in der Natur, alles ist verzaunt und eingemauert.

Kurz bevor wir zurück beim Auto sind, sehen wir das Nest des Schwarzgeiers, den wir schon im Januar gesehen haben. Leider sind die Bilder verschwommen, weil das ziemlich weit weg ist und die Luft in der Hitze flimmert.

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