Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Albert Hall und Birla Mandir

Heute machen wir einen langsameren Tag, wir schlafen aus und fahren dann zur "Albert Hall". Das ist ein Museum mit indischen Kunstwerken, Statuen, Kleidung, Münzen, Büchern und als Dauerleihgabe sogar eine ägyptische Mumie!

Nicht zuletzt ist auch das Gebäude selber ein Kunstwerk in sich, und das für Baukosten von nur 50.000€ – allerdings war das im späten 19. Jhdt. ein ganz schöner Batzen Geld!

Über dem Museum fliegen jede Menge großer Vögel: Nebenan ist ein muslimischen Viertel, dort wird Fleisch gegessen, und die Adler leben von den Abfällen (und vermutlich von den Mäusen und Ratten, die das auch anzieht).

Von innen habe ich nur ein Foto, dann kam die Aufseherin und erklärte mir, dass man nur mit dem Handy fotografieren darf. Das ergibt für mich wenig Sinn, aber na gut..

Nachdem wir im Museum mit mehreren Leuten Selfies machen mussten, finden wir davor das nächste Paar, das sich mit professionellen Hochzeitsbildern versorgt, und sich gerne auch von mir fotografieren lässt.

Hirdesh hat dieses Jahr seinen Job als Manager in einer indischen Softwarefirma gekündigt um mit einem langjährigen Freund eine eigene Firma zu gründen. Das Office wollen wir natürlich sehen, die Beiden haben ein Schulungszentrum für Softwareentwicklung und auch für soft skills in der Software-Industrie gegründet. Ziemlich beeindruckend, sie haben schon wenige Monate nach Gründing ein halbes Dutzend Gruppen geschult, und mehrere gut ausgerüstete Schulungsräume.

Ich wünsche den Beiden viel Erfolg, das macht alles schon einen sehr professionellen und eingespielten Eindruck!

Am Abend besuchen wir zum Sonnenuntergang noch einen Tempel aus weißem Marmor, nur ein kurzes Stück von Zuhause.

Das Birla Mandi liegt unterhalb des Moti Doongri Forts, das in der Hand der Königsfamilie ist und nicht besucht werden kann. Der Tempel ist 1988 von der Birla-Familie gebaut worden, eine seit 150 Jahren einflussreiche Industriellenfamilie. Das Ehepaar, das den Tempel gebaut hat, ist in Statuen vor dem Eingang verewigt.

Natürlich darf ich auch hier nicht innen fotografieren, und die Schuhe müssen aus. Wir halten uns im Gegensatz zu vielen Anderen an die Regeln, und zahlen den Obulus für die Schuh-Aufbewahrung.

Nach dem Abendessen verbringen wir Zeit mit der Familie, ich spiele mit Hirdeshs Sohn "Othello", das ich selbst als Kind gespielt habe, und wir werden beide noch indischer: Sowohl Gabi als auch ich bekommen Henna-Tattoos. An den Handflächen Blumenmuster, und ich habe am Unterarm meinen Namen auf Hindi stehen. Das hat mir Hirdeshs Tochter gestern schon mit Marker aufgemalt, und jetzt wird es fixiert.

Wir werden so liebevoll von der Familie aufgenommen, es ist richtig schön hier, und ich bin etwas traurig, dass wir morgen früh wegfahren. Aber wir kommen ja wieder!

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