Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Algarve

Uah! Kalt! Grau! Aber die Wände der Strasse sind schön gelb, rechts, links, rechts geht es in engen Kehren die Klippe herunter wie auf der Lombard Street in Frisco.

Wir hätten auch den Aufzug nehmen können, der den (heute eher hypothetischen) Badegästen die vielen Stufen zum Hotel erspart.

Unten angekommen stürzen wir uns sofort auf den Strand, an dem die Bäume blühen!

Man beachte Gabis schicken Badeanzug!
Die Blüten erinnern mich an die Bottlebrush-Pflanzen in Australien

Es geht weiter Richtung Süden, in Aljezur besuchen wir die Ruine der in der Reconquista als letztes eroberten maurischen Burg. Die Strasse ist auch hier spaßig, steil bergauf um enge Kurven geht es auf den Burgberg. Ich zolle dem T4-Fahrer Respekt, der seinen VW-Bus hier hoch gefahren hat und uns entgegen kommt.

Von der Burg sind nur noch die Grundmauern übrig, aber die Aussicht ist super. Das finden auch die Störche die hier kreisen – leider sind trotz heftigen Bemühens keine scharfen Bilder entstanden. Dafür ist die Taube ohne Weichzeichner!

Weiter geht es in Richtung Südwesten, bis es nicht mehr weiter geht. Hier ist Europa zu Ende! Hinter Sagres endet am Cabo Sao Vincente das europäische Festland. Bis Amerika gibt es jetzt keine Bratwurst mehr, und deshalb gibt es noch eine letzte Station, an der man Thüringer in der Semmel bekommt. Inklusive Wurstzertifikat!

Der Wind bläst kalte Luft vom Atlantik über die Klippen, und die Möwen cruisen über dem Klippenrand.

Die Vegetation ist wunderschön bunt, ebenso wie die Menschen hier. Ein bisschen landeinwärts beim Lidl sind mehr deutsche Aussteiger als Portugiesen zu finden. Sonnenverbrannte ledrige Haut, Rastalocken, und anders als in Australien weniger jugendliche Weltenbummler. Hier ist eher die Midlife-Crisis-Generation zu finden. Gut, dass ich die hinter mir habe. Hoffe ich! Es mag am Wetter liegen, aber die Stimmung ist hier eher depressiv. Schade.

Ich kann die Familie nicht zu einem Spaziergang über die bunt blühenden Klippen begeistern, und so ändern wir die Reiserichtung und fahren jetzt mangels südlich weiterführender Strasse ostwärts.

Zuerst geht es ein bisschen Zickzack über kleine Strassen, und wir entdecken kleine Strände und schöne Häuser.

Dann geht es doch auf die Autobahn weiter, allerdings zwei Mal unterbrochen. Erst gibt es eine Totalsperrung, dann meldet das Auto abfallenden Reifendruck. Glücklicherweise scheint nichts Dramatisches zu sein, ich puste gleichmäßig Luft rein und wir können weiter fahren.

In Faro setzen wir uns zum Abendessen an den Hafen, aber der Wind ist inzwischen so stark, dass er beinahe die Wurst vom Brot weht. Sogar der Storch kuckt ganz gequält!

Ich bin restlos begeistert von den vielen Störchen hier!

So fahren wir weiter, über die Brücke zurück nach Espana. Morgen steht Sevilla auf dem Programm!

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