Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Entlang des Atlantik

Wir verlassen Figueira da Foz über die große, beeindruckende Brücke, und danach über die kleinere, aber Schönere. Hinter der Küste ist der Boden immer noch sehr sandig, und es wird hier Forstwirtschaft betrieben. Von oben ist zu sehen, dass alles rautenförmig erschlossen und beforstet ist.

Links der Straße ist eine Aussichtsplattform auf einen See, hier halten wir und drehen eine kleine Runde. Der Wind kommt kräftig vom Meer, und so ist es trotz der starken Sonne kühl. Nicht alle sind so verfroren wie wir, am Nordende des Lagoa de Ervedeira baden die Besucher.

50 Kilometer weiter südlich erreichen wir Nazaré, die Surferhochburg mit den Riesenwellen. Bei den richtigen Bedingungen werden die Wellen hier 30 Meter hoch, und von den hohen Klippen entstehen hier die wahrscheinlich spektakulärsten Surfbilder der Welt.

Entsprechend geht es hier ziemlich zu, und der Ort ist zum Surfermekka umgestyled. Wir steigen zum Leuchtturm herab und besuchen das Surfermuseum, in dem Boards der Berühmtheiten und ziemlich gute Fotos und Videos eines lokalen Surf-Fotografen ausgestellt sind.

Am Südstrand, wo die Hotels stehen, ist ordentlich was los, am Nordstrand, von wo die Surfer starten, ist gähnende Leere. Das liegt vermutlich daran, dass die Wellen heute 29 Meter niedriger sind, selbst für Anfänger ist das nicht surfbar.

Obwohl wir keine Surfer auf haushohen Wellen sehen, ist der Fleck mit den 100 Meter hohen senkrechten Klippen den Besuch wert.

Beim Aufstieg bewundern wir noch die Statue des örtlichen Helden, einem Surferhirsch. Ich habe die Geschichte gegoogelt, aber nach der wilden Story von Santiago de Compostela ist die beinahe glaubwürdig. Nicht alle Frauen sind so züchtig wie die im Bild, wie man an der dunklen Stelle sieht, scheint man diese Statue beglücken zu müssen.

Zurück im Ort suchen wir etwas zu Essen, aber es geht ziemlich zu, und so fahren wir 10 Minuten weiter in das nächste Dorf. Das war eine gute Idee, für 22 € gab es ein mächtiges Menü mit Vorspeise, Nachspeise und Getränken. Gut gestärkt und gelaunt setzen wir unsere Suche nach einem netten Hotel mit Pool und Strand fort, doch auch auf der tropfenförmigen Halbinsel Peniche finden wir das nicht.

Der einsame Surfer findet zwar eine Welle, aber schon nach wenigen Sekunden auf dem Wellchen sinkt er wieder ins Wasser.

Der Wetterbericht sieht auch nicht rosig aus, für die nächsten Tage bleibt es teilweise unter 20 Grad und bewölkt in Lissabon, und so disponieren wir um – es geht direkt nach Spanien zurück. Wir queren den Tajo mit der spektakulären Ponte de Vasco da Gama, und biegen vom Atlantik ab. In dem kleinen Dorf Almódovar (der Name klingt verdächtig nach einem genialen spanischen Regisseur) übernachten wir noch ein letztes Mal in Portugal, versuchen ein letztes Mal zu Baden – diesmal in einem Fluß, und erneut erfolglos wegen Frostgefahr, und fallen dann bei meinen Eltern in Lepe ein.

Hier bleiben wir ein paar Tage, und kommen endlich wieder ins Schwitzen!

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