Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Highway 17

Wir folgen Highway 1, der bald Highway 17 sein wird, nach Norden. Unser erster Stopp ist St. Augustine, eine kleine Küstenstadt, und eine der ältesten Städte der USA. Gegründet von den Spaniern ist die Architektur hier viel schöner als in den englischstämmigen Orten, und das spanische Erbe wird tourismuswirksam erhalten. Das Fort ist das Prunkstück, aber so mickrig, dass wir das auslassen.

Wunderschön ist hingegen die Fußgängerzone mit vielen kleinen Läden, alles neu renoviert, aber der alte Charme bleibt erhalten. Es wehen einige spanische Flaggen im Ort – was scheinbar nicht im Gegensatz steht zu den vielen »Trump 2024«-Fahnen und -Schildern. Das ist allgemein erschreckend großflächig zu sehen, aber hier im Ort besonders auffällig.

Es gibt auch ein paar größere Herrenhäuser, die ebenfalls richtig gut erhalten sind.

Über eine riesige Brücke geht es über die Hafenstadt Jacksonville, die wir nur streifen auf, einen Küstenhighway am Atlantik entlang.

In Fernandina Beach kehren wir lecker ein, als wir danach zum Strand laufen, kommen wir passend zum Gewitter. So wird die Badehose nur von oben nass.

Noch eine Riesenbrücke, und wir kommen in Brunswick, Georgia an.

Am nächsten Morgen freuen wir uns auf Savannah, vorrangig wegen der vielen schönen Häuser.

Kommt man Richtung Savannah River, kann es durchaus passieren, dass zwischen den Häusern Maersk-Container durchschimmern. Die Stadt ist immer noch einer der wichtigen Atlantikhäfen der Vereinigten Staaten.

Der Hafen ist inzwischen ins Hinterland verschoben worden, und der alte Hafen wie in so vielen Städten in ein Ausgehviertel umgewandelt worden. Hier ist das glücklicherweise ohne Luxussanierung passiert, und so ist die River Street authenisch und belebt.

Es grummelt bereits am Horizont, und so warten wir nicht am Hafen, bis die Mittagstische öffnen, und das, obwohl es einen deutsch-österreichischen Stand mit großen Brez'n gibt!

In einer Fußgängerzone ein paar Blocks hinter dem Fluss gibt es Wein-Smoothies. Den Wein schmeckt man nur mit viel Augen-Zu-Kneifen, aber da es ziemlich drückend schwül ist, tut es auf jeden Fall gut!

Nach dem Mittagessen wird erst mal unfreiwillig geduscht, und dann geht es weiter auf dem Highway 17. Natürlich müssen wir über den Hafen, also kommt gleich mal eine Brücke.

Der Highway ist mit Verlaub stinklangweilig – dichter Wald rechts und links, und gesäumt von den üblichen Fast-Food-Ketten und „Dollar General“-Stores. Charleston durchfahren wir im Regen, schade eigentlich, das soll noch schönere Häuser als Savannah haben.

Erst in South Carolina, kurz vor Myrtle Beach, wird es wieder interessanter, bisweilen sieht man das Meer. Myrtle ist ein wenig Ballermann, Party-Strand-Tourismus. Unser Hotel scheint Party-geschädigt zu sein, man muss Kaution hinterlegen, Rauchen, Kiffen strengstens untersagt. Eigentlich wäre es hier ganz nett, wenn das Hotel nur nicht ganz so heruntergekommen wäre. Aussicht auf das Meer ist noch besser, wenn die Toilettenspülung auch funktioniert.

Nach der langen Fahrt freuen wir uns über einen nächtlichen Strandspaziergang!

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