Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Lake Charles

In vielen Bundesstaaten gibt es "Welcome Center" an der Interstate, hier kann man sich mit Karten und Infos zu Attraktionen eindecken. Das Louisiana Welcome Center liegt an einem kleinen See und begrüßt landestypisch:

Mein erster Stopp hier, die Shangri-La-Gardens in Orange, Louisiana sollen für mich ein Gegengewicht zu den Industrieanlagen sein. Doch es ist nicht nur gefühlt Sonntag sondern auch tatsächlich, und die Gärten haben geschlossen. So geht es weiter nach Lake Charles, der Stadt um den gleichnamigen See mit etwa 3 km Durchmesser. Das hatte ich mir schön vorgestellt nach einem Blick auf die Satellitenbilder. Eine Runde am See entlang wäre bestimmt interessant. Als ich allerdings die schaumigen Wellen sehe und auch rieche, vergeht mir die Lust schnell wieder. Der Nachbarort heisst wohl nicht umsonst "Sulphur".

Dort im "LeBleus" soll es ein günstiges und gutes Cajun-Buffet geben, doch das ist leider ebenso geschlossen wie der andere Tipp, das "Holliers". Dann gibt es halt chinesisches Buffet im "HongKong", und das ist nicht besonders gut.

Vorher gucke ich noch schnell bei Verizon vorbei, denn so langsam regen mich die T-Mobile Funklöcher echt auf. Doch auf Prepaid verkaufen die keine LTE-WiFi-Router und bei der Option SIM-Karte wird der Verkäufer nervös als ich nach Datenvolumen frage. Mehr als 2 GB pro Monat geht nicht, und bei der Menge Bildern, die ich mache, habe ich das in 2 Tagen voll. Also weiterhin von Funkloch zu Funkloch eiern.

Nach der Nahrungsaufnahme geht es im Zickzack durch Raffinerien und Chemieanlagen wieder ans Meer, das ich allerdings mangels Licht nur noch höre und nicht mehr sehe. Gegen halb vier am noch viel zu frühen Morgen gehen mir dann zwei Lichter auf. Erstens: Die vielen Vögel hier ernähren sich ja nicht nur von Fischen, sondern vor allem von Insekten. Und Zweitens: Warum höre ich eigentlich im Auto das Meer so laut? Reichlich zerstochen schließe ich das versehentlich offen gelassene Fenster und gehe auf Moskitojagd. Die Decke des Wohnmobils sieht nach wenigen Minuten aus wie gebatikt. Der Vampir Louis aus "Interview mit einem Vampir" hätte hier ein Festmahl und ich fühle mich ziemlich blutarm. Widerlich! Heute wird Doom Ultra in der Jumbopackung gekauft. Willkommen in den Sümpfen…

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