Raus aus der Stadt, ein New Yorker würde in "die Hamptons" fahren. Der wohlhabende Melburian fährt stattdessen auf die Peninsula. Wie bei den Hamptons gilt: Je weiter von der Stadt weg, desto exklusiver wird es. Die dort aufgewachsene Bevölkerung schimpft über die reichen Schnösel, verdient aber gut an Ihnen. Eine Einheimischer erzählt uns, dass bis es Videoüberwachung gab hier "Squatter" – also Hausbesetzer – ein tolles Leben hatten: Hunderte an Villen, die nur ein paar Tage im Jahr bewohnt werden, und die dann einfach "fremdgenutzt" wurden. Tatsächlich ist es merkwürdig, wenn man hier durch die Strassen läuft: Ein Großteil der Häuser ist verrammelt oder sonstwie offensichtlich unbewohnt. Und wenn man durch die Wohngebiete läuft, ist absolut nichts los – keine Autos, keine Menschen, wie nach der Zombie-Apokalypse.
Melbourne liegt an der Port Philip Bay, 30-40km Durchmesser, und bis auf die Schifffahrtsrinne nur wenige Meter tief. Wir nächtigen der Collins Blight kurz vor "Sorrento", zum italienischen Namensvetter fehlen aber Klippen und ein Vulkan. Und ganz viel italienischer Flair. Es ist immer noch kalt und meist bewölkt, sodass aus einem Badegang immer noch nichts wird. Ein Strandspaziergang ist aber auch nicht ohne.