Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Bahia Honda State Park

Die Freeze Warning für heute Nacht traf nicht ganz ein, aber es hatte tatsächlich nur 4 Grad am Morgen. Der Wind bläst nach wie vor, und auf den Brücken zwischen den Inseln wackelt das dicke Auto gelegentlich ganz schön.

So fahre ich also mit Heizung in die Karibik. Unten bei den Füßen das warme Gebläse, oben die warme Sonne. Links der Atlantik, rechts der Golf.

Ich hab das gestern noch gar nicht realisiert, ich habe jetzt tatsächlich die USA vom Pazifik zum Atlantik durchquert. Cool!

Ich habe ja bei El Monte den Resort Pass gekauft, an jedem Campingplatz von Encore und Thousand Trails kostenlos übernachten für einen Flatratepreis von $350. Bisher hat sich das noch nicht so gelohnt, auf meiner Strecke waren zu wenige von deren Plätzen. Aber als ich heute die Rechnung für die fünf Übernachtungen hier sehe – allein das rentiert sich schon: $550 hätte das regulär gekostet. Das sind Preise noch über Toskana-Niveau!

Der Campingplatz nimmt die ganze Nordhälfte des Ohio-Key ein, die Südhälfte ist ein Mangrovenwald. Direkt anschließend am Overseas Highway Richtung Westen ist der "Bahia Honda State Park". Heute muss ich es wissen, ich packe meine Badesachen und düse rüber. Das Wasser ist zwar kühl, aber nach dem ersten Schock ist es erträglich. Zu sehen ist nichts: Seegras im Wesentlichen, und in 40cm tiefem Wasser zu schnorcheln ist auch unspektakulär. Es ist Ebbe, aber angeblich – so erfahre ich am Abend – soll es bei Flut auf der anderen Seite viele Fische zu sehen geben – ich bin gespannt. Morgen soll auch der Wind nachlassen und das Thermometer wieder über 20 Grad steigen.

Vom Park aus kann man auf die über 100 Jahre alte, seit vor meiner Geburt nicht mehr in Benutzung befindliche, erste Brücke gehen, zumindest 20 Meter. Danach ist wegen Einsturzgefahr Schluss. Man hat aber eine schöne Aussicht von hier, und es wird auch klar warum an vielen Stellen Schwimmverbot ist: Unter der Brücke rauscht das Wasser wie ein Fluss Richtung Atlantik, wer hier reinkommt muss gut schwimmen können um nicht auf die große Reise Richtung Irland zu gehen.

Auch wenn es zum Baden nicht wirklich gemütlich ist, zum in der Sonne flätzen und Lesen ist das Wetter super. 100 Seiten weiter scheint der Fall beinahe gelöst!

Gen Abend ziehen dicke Wolken auf und sehen bedrohlich aus, aber die Wettervorhersage ändert sich sowieso stündlich, ich gehe jetzt einfach davon aus, dass morgen schönes Wetter ist.

Noch 60 Kilometer bis zum südlichsten Punkt meiner Reise. Ich muss noch überlegen ob ich das mit dem Rad fahre oder nicht, ab und zu gab es auf den Upper Keys einen schönen Radweg, aber über meilenlange Brücken auf dem Standstreifen zu fahren, auf dem ziemlich viel Steinchen, abgefahrene Spiegel und sonstiger Schrott liegt macht mir keinen guten Eindruck. Mal sehen.

Als Bonus gibts heute noch den größten Lobster den ich je gesehen habe als Bild.

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