Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Die "Stadt ohne Autos", die kalte Insel und der Sprung nach Portugal

Worauf ich sehr gespannt war ist der Ort Pontevedra. Im letzten Jahr bin ich über mehrere Artikel und ein YouTube-Video über die kleine Stadt gestolpert: "Die Stadt, die die Autos verbannt hat". Die Stau- und Abgaslage in der Innenstadt nahm immer mehr zu, bis der Bürgermeister drastische Maßnahmen ergriff und die Autos einfach aussperrte. Der große Teil der Bevölkerung, so heißt es, sei begeistert, und die Stadt ein Modell für Europa. Das klingt, als ob man sich das anschauen möchte.

Meine Erwartungshaltung: Wir kommen dort hin, es gibt Parkplätze außerhalb, und dann muss man zu Fuß oder mit dem Bus in die Innenstadt.

Die Realität: Wir fahren durch eine ziemlich vielbefahrene Straße bis ins Zentrum. Von der Parkgarage bis zum Fluß einmal quer durch die Innenstadt sind es Luftline etwa 800 Meter, das "befreite Gebiet" ist deutlich weniger als ein Quadratkilometer, und außenrum ist das normale Verkehrschaos. In der Fußgängerzone ist jede Menge Lieferverkehr, und nach großem Wurf fühlt sich das nicht an. Eher nach ganz normaler Fußgängerzone.

Enttäuscht gehen wir zurück zum Auto und fahren zu einer Insel in der Ría de Arousa. Die wie ein Fraktal geformte Bucht an der Mündung des Río Ulla liegt etwas im Norden von Pontevedra, und in der Mitte ist eine über eine Brücke mit dem Festland verbundene Insel.

La Illa de Arousa

Die Siedlung Arousa befindet sich rund um den Hafen im Nordteil der Insel, südlich der Brücke ist ein Campingplatz und dann Naturschutzgebiet. Wir parken am Hafen und machen erst einmal Mittag. Ein Lüftchen vom Atlantik sorgt dafür, dass wir nicht schwitzen. Im Gegenteil, obwohl blauer Himmel, Blick aufs Meer, Juli in Spanien, und die Nachrichten von Hitzewelle reden – wir sitzen mit Gänsehaut bei 19 Grad am Tisch.

Danach geht es los Richtung Südspitze der Insel, am potentiellen Hotel vorbei. Auf dem Weg überlegen wir, ob unser Plan sinnvoll ist: Die Strände sind nicht gut geeignet zum Schwimmen, es ist auch eigentlich viel zu kalt dafür, und weder der Ort noch das Hotel gefallen uns. Wir kehren um, machen noch einen Schlenker zum "Mirador" an der Nordspitze der Insel, und beschleunigen unseren Weg in den Süden.

Nach einer Stunde Fahrt nehmen wir die Ausfahrt nach Vigo, was tendenziell unser nächstes Ziel wäre. Wir kucken es uns wenigstens ein wenig aus dem Auto aus an, aber es drängt uns Richtung Sonne.

Braga

Die erste Stadt in Portugal ist blumig, mehr doppelt so groß wie Pontevedra, und fühlt sich viel fußgängerfreundlich an. Die Innenstadt ist wunderschön, weite Plätze, schöne Häuser, viel Gewusel. Ein schöner Einstieg in das Nachbarland, wir fühlen uns wohl!

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