Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Puerto de la Morcuera

Eigentlich wollte ich mir ja das Skigebiet bei Cotos (Valdesqui) anschauen, und ggf. die Piste zur Bola el Mundo hochlaufen. Aber im Sommer ist das komplette Tal gesperrt, die Straße mit einer Schranke verriegelt. Nach kurzem Blick auf die Karte entscheide ich mich als Alternative für den Morcuera-Pass unterhalb des Najarra-Gipfels.

Der Umweg macht aber mein Timing kaputt, ich muss nach einem Kilometer Wanderung umkehren, da die Sonne untergeht. Aber ich komme wieder, das ist ziemlich wunderschön hier. Ich war diesmal nördlich des Passes unterwegs, hier geht es über eine Hochweide relativ flach entlang. Wobei die Aufmerksamkeit aber vollkommen auf die untergehende Sonne gerichtet ist.

Zurück beim Auto wird es ziemlich flott dunkel:

Somit bin ich ganz froh, rechtzeitig umgedreht zu sein – andere sind mutiger. Ein Paar steigt nach 21:00 noch Richtung Najarra auf, ich bin froh, als sie um kurz vor Mitternacht auf dem Rückweg bei mir vorbeikommen.

Die Sicht hier ist, obwohl ich nach allen Seiten von Bergen abgeschirmt bin, ziemlich schlecht. Das liegt weniger an den Wolken, noch an der diesigen, saharasandigen Luft. Sondern an Madrid auf der einen und Segovia auf der anderen Seite:

Und natürlich kommt immer dann, wenn sich die Augen gerade ans Dunkle gewöhnt haben, wieder ein Auto vorbei.

Dennoch kann man die Milchstraße erahnen, und sieht Unmengen von Fledermäusen vor ihr fliegen. Überhaupt ist hier ganz schön was los, im Tal Richtung Rascafría ist eine Kuhherde, die deutlich zu hören ist. Dann hört man ein Pferd, das von einem Tier erschreckt wird und es verjagt. Die Bergziegen meckern, die Fledermäuse pfeifen, ein Träumchen!

Kurz vor Mitternacht quere ich den Pass, um auszutreten. Und lerne, warum es schlau war, bei Tageslicht zurückzukehren: Ich übersehe, dass hinter der Straße eine Stufe ist – vielleicht auch ein kippeliger Stein, so genau weiß ich es gar nicht. Jedenfalls rutsche ich weg, wie im Cartoon auf einer Bananenschale und knalle mit Schwung auf Schultern und Hinterkopf. Das wird morgen wehtun …

Die Sternenhimmel-Ausbeute der Nacht:

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2024 Unterwegs

Thema von Anders Norén