Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Rosa Blüten in Cádiz

Nach ein paar schönen Tagen in Lepe bei meinen Eltern geht es jetzt Richtung Heimat. Ein Schlenker muss aber drin sein: Wir waren bereits vor drei Jahren hier, allerdings total verhuscht mit Maske und beständig auf der Flucht vor zu vielen Menschen. Die Stadt Cádiz ist die älteste durchgehend bewohnte Stadt der iberischen Halbinsel. 6 Kilometer lang und etwas über einen Kilometer breit ist die Insel über einen weniger als hundert Meter breiten und drei Kilometer langen Streifen Sandstrand und Düne mit dem Festland verbunden. In Richtung Landesinnere ein nahezu perfekter Hafen, und bis in die Moderne durch die Lage praktisch uneinnehmbar.

War Valencia jahrhundertelang der wichtigste Hafen Spaniens, so wurden durch die Entdeckung Amerikas die Städte Sevilla (über den Fluß Guadalquivir) und Cádiz die neuen Zentren des Handels.

Die Fahrt zieht sich, obwohl es nur knapp 100 Kilometer Luftlinie sind, muss man um das arg geschundene und wieder mal heftig diskutierte Naturschutzgebiet der Doñana herum fahren. Und so sind es dann 250 Kilometer, und bereits in Sevilla müssen wir hoch hinauf: Die Centenario-Brücke über den Guadalquivir muss hoch genug sein, damit der Hafen im Süden der Stadt erreichbar bleibt.

Das Wetter ist am Morgen noch windig und wolkig, in Cádiz angekommen essen wir oberhalb des Strandes gut und günstig, aber frierend. Die Einwohner stört das aber nicht, es ist Hochsommer, da geht man an den Strand. Punto!

Kurz darauf verziehen sich die Wolken, und der Wind lässt nach, und nun wird es richtig schön! Wir schlendern durch die engen Gassen der phönizischen Stadt mit der imposanten Mauer Richtung Atlantik. Der frühere Reichtum der Stadt ist an prächtigen Fassaden ablesbar, und es macht Spaß in einer Stadt, in der das Auto an vielen Stellen abwesend ist – oder als Ladentheke benutzt wird!

Zurück geht es an der Nordseite zwischen von Palmen und Bananen bewachten Plätzen und weitläufigen Hafenanlagen. Auf einem Platz ist eine Statue für einen Politiker des frühen 20 Jhdts, aber die Möwen scheinen ihm keinen Respekt zu zollen! Auf der anderen Seite sieht man bereits auf die zweite Megabrücke, über die wir heute fahren werden, die "Puente de la Pepa".

Die zum 200 Jahrestag der Verfassung von 1812 (genannt La Pepa) erbaute Brücke bietet einen dritten Zugang zur Stadt, neben der Landbrücke und einer weiter südöstlich hinter dem Hafen gelegenen, flachen Brücke.

Die Bucht schimmert türkis und einladend, aber ich bin von der Bougainvilla im kleinen Parkstreifen abgelenkt.

So kräftig leuchten die Farben des über drei Meter hohen Strauches, dass sowohl Kamera als auch Handylinse herhalten müssen. Und mit Beiden gelingen mir Bilder, die mir sehr gefallen.

Zum Abschluss noch ein Wellensittich, der gerade Fastfood verschlingt, und dann geht es Richtung Madrid. Nächster Halt Sevilla, wo wir am Flußufer den Abend verbringen wollen.

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2 Kommentare

  1. Papa 2023-08-10

    War Valencia jahrhundertelang der wichtigste Hafen Spaniens, so wurden durch die Entdeckung Spaniens >>>>>Amerikas<<<<< die Städte Sevilla (über den Fluß Guadalquivir) und Cádiz die neuen Zentren des Handels.

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