Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Salamanca

Nachdem mein Vater seinen Aufenthalt eine Woche verlängert hat, hatten wir überlegt über das lange Wochenende (in Spanien sind an Ostern Donnerstag und Freitag Feiertage statt des Montag) irgendwo hinzufahren, z. B. mit dem AVE. Aber die Idee hatten ein paar mehr, und so ist fast alles ausverkauft, und die Hotelpreise sind abenteuerlich!

Also machen wir von Madrid aus Tagesausflüge mit dem Auto. Am Mittwoch kamen über die Berge noch mal ordentlich Wolken rüber – ich hab ja noch nie so einen richtigen Sandsturm gesehen (nur normalen verblasenen Sand im Wind), aber so ähnlich stelle ich mir das vor.

Also muss untersucht werden, wo diese Wolken herkommen! Es geht also Richtung Westen in die Berge, und irgendwo dort oben bläst der Wind eine Wolke mit Schmackes über die Straße. Gespenstisch und wunderschön!

Wir zweifeln eine Weile, ob wir am Ziel auch Grau in Grau vorfinden werden, aber kurz vorher reißt es auf, und es ist richtig tolles Wetter!

In Salamanca waren wir bereits, und auch damals kamen wir aus dem Madrider Nebel in die Sonne. Ziemlich genau drei Jahre sind das jetzt her, und ich wusste noch nicht, dass ich wenige Wochen später schon über einen Umzug nach Madrid verhandeln würde. Das Leben ist schon verrückt!

In der Stadt hat sich nicht viel verändert, es gibt gefühlt immer noch mehr Kirchen als Menschen, und es fühlt sich immer noch trotzdem gemütlich und fröhlich an.

Auch wenn es auf den Bildern oben so scheint, als wäre nichts los: Oh, doch, das ist es! Die ganze Stadt und einige Busladungen Auswärtiger schiebt sich durch die Innenstadt, es ist High Live. Und auch noch etwas ist wie damals: Die Störche sind zurück aus Afrika! Jede Menge bauen hier Nester auf den Dächern und klappern Ihre Lieder.

Sie sind nicht allein am Singen, auch die Spatzen haben Paarungszeit und umgarnen sich ganz wild.

Er umwirbt sie wild flatternd und singend, aber sie weist ihn zurück. Als er dann jedoch irgendwann aufgibt, kuckt sie erst verdutzt, und fliegt ihm dann auf die andere Straßenseite nach. Ob das Techtelmechtel dort mehr Erfolg hatte, konnte ich nicht mehr beobachten.

In Salamanca gibt es nicht nur an den Kirchen, sondern auch an der Uni zahlreiche Ornamente und Figuren, und es ist Witziges, Originelles und Morbides dabei.

In einem kleinen Innenhofgarten hinter der Uni ist ein Wasserspeier mit Lichtern so dekoriert worden, dass es aussieht als sänge er in Mikrofone. Sehr lustig!

Als wir (diesmal durch den Tunnel) durch die Guadarrama wieder zurück nach Madrid kommen, ist es abermals deutlich wolkiger, und unser Abendessen auf der Terrasse wird von einem kurzen Regenschauer gestört. Es scheint, als würden sich die Wolken erst an den Bergen bilden, praktisch kratzen anscheinend die Berge die Flüssigkeit aus der darüber streichenden Luft.

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