Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

St. Patricks Day Parade

Heute ist der Festtag der Iren, begangen zur Feier von Sankt Patrick, dem Missionar der Irland katholiziert hat. Ob das ein Grund zu feiern ist wage ich zu bezweifeln, aber es ist ein Anlass Whiskey und Cider zu trinken! Aber vor der Kür kommt die Pflicht, das Betrachten der Parade die Fifth Avenue herunter.

Vor uns stehen zwei Anfang-Zwanzig-Mädels die voller Enthusiasmus jede einzelne Marschkapelle mit lautem Pfeifen und Jubeln begrüßen. Ein wenig ohrschädigend, aber bewundernswerter Einsatz der durch etliche Parade-Teilnehmer freudig begrüßt wird. Jede Show ist schließlich nur so gut wie das Publikum.

Amerikaner lieben Uniformen und Marschieren, das ist heute wieder überdeutlich. Und alle machen mit: Spanier, Argentinier, Schotten, Iren, Polizei, Armee, Feuerwehr, alle marschieren schnieke herausgeputzt zu Dudelsackmusik und Rumtata. Mit viel Patriotismus und Heldenverehrung werden Flaggen getragen, Kriegsversehrte und 9/11-Verletze im Rollstuhl durchgeschoben, und die Pfarrer schreiten stolz vor ihren Schafen.

Am Rand der Parade schwanken mittags schon viele Angeheiterte, und als wir eine Runde durch den nebenan liegenden Central Park machen finden sich dort noch viel mehr die bereits die Promillegrenze leicht überschritten haben.

Wir wollen dann auch mal ein Irish Pub aufsuchen, doch werden aufgehalten. Zwei Besoffene prügeln sich auf offener Strasse, und weil ich ja so blöd bin wie Dominik Brunner gehe ich sofort dazwischen um die beiden auseinander zu ziehen bevor es eskaliert. Die beiden sind jedoch so angestachelt dass das nicht gelingt, und sofort bin ich von dem Rest der Suffköpfe umzingelt die mitprügeln wollen. Ein 1,90-Hüne drischt jedem den er erwischen kann die Faust ins Gesicht, und ich stehe dummerweise zu nahe und erwische einen Volltreffer.

Der Schlag schmerzt erstaunlicherweise gar nicht so sehr, aber mein Brillenglas macht sich selbstständig. Als irgendwann alles vorbei ist und die Polizei eintrifft, findet ein freundlicher Helfer das Glas in zwei Hälften.

80€ kostet mich ein Ersatzglas, aber erfreulicherweise hat es der Optiker auf Lager, und somit habe ich nach kurzer Zeit wieder eine Brille. Zwar mit einer Plastik- und einer Glaslinse, aber bis zu Hause tut es. Ich gehe nicht davon aus, dass die Polizei den Typen erwischt, und das ich auf den Kosten sitzen bleibe. Aber ich habe Glück und bin unverletzt. Nicht mal ein schmückendes blaues Auge habe ich herzuzeigen. Das hätte schlimmer ausgehen können. Blöde Iren, warum fliegen bei den Inseleuropäern eigentlich immer gleich Fäuste wenn sie ein bisschen Alkohol intus haben?

Wenigstens kriegen wir nachdem die Brille repariert ist doch noch unseren Whiskey und Cider!

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