Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Und schon ist es 2023

Wir sind zurück in Madrid, ich kann wieder (mit häufigen Pausen) am Schreibtisch arbeiten, und auch wieder ohne Krücken laufen. Am letzten Tag des Jahres 2022 geht sogar ein kleiner Spaziergang mit unserem Besuch durch die Stadt – meine Stieftochter und ihr Freund besuchen uns ein paar Tage.

Das Geböller geht bereits am Vormittag los – weniger als in Deutschland, aber es rummst schon immer wieder mal. Ein Grund wird klar, als ich den Freund meiner Tochter zum Böller kaufen begleite: Die Preise sind hier viel höher als in Deutschland.

Am Nachmittag sieht man die ersten Auswirkungen der Knallerei: Eine dunkle Rauchwolke steigt in den Himmel, doch die spanischen Bomberos sind wie immer schnell vor Ort, und nach wenigen Minuten ist der Himmel wieder klar.

Kurz vor Mitternacht ist es ziemlich ruhig, nur die Schlapphüte vom spanischen Geheimdienst CNI sind zu früh dran und ballern schon vor Mitternacht die ersten Salven in die Luft. Deren Zentrale liegt ein paar Kilometer nördlich von uns.

Dann ist wieder Ruhe, alle starren auf den Fernsehbildschirm und warten darauf, die Doce Uvas essen zu dürfen. Dann wird sich umarmt und gebusselt, und erst 00:15 geht es dann los mit dem Lärm und dem Feinstaub.

Am Ende geht dann noch was schief, aber außer einem Loch in Evas Frisur und Brandflecken in Ihrem Mantel passiert glücklicherweise nichts Schlimmeres. Noch ein Grund, warum die Gesellschaft ein wenig schnellere Veränderung benötigt. Feuerwerke sind einfach nicht mehr zeitgemäß, und es gäbe bessere Alternativen. Wir klammern uns nur viel zu sehr an Gewohntes. Ob das 2023 anders wird?

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