Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Wu-Zhen

Bevor wir Shanghai eingehender begehen können, geht es erst einmal raus aus der Stadt. In einem gemieteten Bus fahren wir zirka 150km südwestlich. Irgendwann müssen doch die Hochhäuser aufhören, denke ich mir – aber so kommt es nicht. Nach zwei Stunden Fahrt haben wir außer hier und da einem Hektar Brachland nur Häuser, Häuser, ein paar Tempel und mehr Häuser gesehen.

Irgendwo muss man ja die über 20 Mio Menschen unterbringen, die im Großraum Shanghai leben. Wahnsinn!

In Wu-Zhen wollen wir ein Art Museum besuchen. Entlang des Kaiserkanals lagen in regelmäßigen Abständen Siedlungen, in denen die Lastenkähne ihre Waren handeln konnten. Die historische Innenstadt der hiesigen Siedlung wurde restauriert und als Freilichtmuseum mit modernem Event-Charakter herausgeputzt.

Von der geschmückten Kassenhalle wird man erst mal mit einem ruderbetriebenen Kahn über einen Kanalsee zum Beginn der Hauptstrasse gefahren.

Dahinter erstreckt sich eine Strasse, die beidseitig von kleinen Shops gesäumt ist, in der es leckeres Essen, kitschigen Tand, Ausstellungen und das Wichtigste gibt: Free Wifi und Strom für das Handy. In der Hinsicht sind Chinesen wie Europäer!

Es geht an einem Seitenkanal des Kaiserkanals bis vor zu diesem etwa einen Kilometer entlang, man kann über meist steinerne Brücken immer wieder die Kanalseite wechseln. Da es Winter und kalt ist, ist nicht gar so viel los. Im Sommer muss es ein schreckliches Gedränge sein, aber auch jetzt ist oft schon schwer die Gruppe zusammen zu halten. Es gibt halt auch so viel zu sehen, und jeder stoppt mal hier, mal da um zu kucken, zu riechen, zu knipsen.

Als die Sonne sich gegen Horizont senkt, und wir schon reizüberflutet sind, packt die Wasserstadt erst so richtig ihre Reize aus! Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, mein Kamerachip glüht, meine Augen glühen! Wie in Vegas oder New York beginnt der Tag erst, wenn die Sonne untergeht:

Wir übernachten in einem Hotel im Resort, gefüllt mit leckerem Essen und voller faszinierender Impressionen. Was für ein toller Ort!

Am nächsten Tag bummeln wir noch ein wenig durch das Resort, und entdecken noch ein paar spannende Dinge, zum Beispiel eine historische Färberei.

Doch zum Mittagessen wollen wir raus aus dem Märchenland, zurück in die Wirklichkeit!

Das moderne Wu-Zhen ist nicht so viel anders als südeuropäische Kleinstädte, und hat auch viel Charme!

In Erinnerung bleibt das kleine Restaurant. In China kann man ja nicht sagen: Ich habe XYZ gegessen, denn man bestellt immer einen Haufen Gerichte, die kommen in die Tischmitte und jeder bedient sich. Ich finde das sehr angenehm, jedes Mahl ist abwechslungsreich und fast alles ist richtig lecker! Zum Beispiel der Schweinebauch, der schon den ganzen Tag vor sich hin gebruzzelt hat:

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