Unterwegs

Immer auf der Suche nach dem noch nicht Gesehenem

Fredericksburg

Mittags in Mason mache ich Rast, denn der kleine Ort hat ein ganz hübsches Stadtzentrum rund um den Rathausplatz. Allerlei Lädchen laden zum Schaufensterln ein und ein Restaurant wirbt mit Schnitzel. In Texas gibt es einige deutsche Siedlungen, und hier wird die Tradition offensichtlich bewahrt. Ich gönne mir ein "Schnitzel with Spätzle", und es ist gar nicht übel!

Richtig deutsch wird es in Fredericksburg, hier steht schon am Ortsschild "Willkommen". Die Kirchen sind gemauert, groß und vom Baustil sehr germanisch. Es gibt einen "Auslander Biergarten", einen "Edelweiss"-Laden, eine "German Bakery" und ein "Gästehaus Schmidt". Der Biergarten muss ausfallen wegen mangelnder wärmender Sonne (bewölkt und 12 Grad), und die Rock Bar "Der Deiwel" daneben hat noch geschlossen.

Ich parke abseits der Innenstadt und fahre mit dem Rad zurück um mich näher umzuschauen. Der geplante Campingplatz am Enchanted Rock State Park ein paar Meilen nördlich, so erfahre ich im Visitor Center, ist nur für Zelte. Also suche ich mit dem WiFi an der Bücherei nach Campingplätzen im Ort um am Abend dem Deiwel doch noch einen Besuch abstatten zu können. Der Erste sieht nicht einladend aus, kostet $25, das WLan ist verschlüsselt und dank schon geschlossenem Büro werde ich das Kennwort auch nicht erfahren. Also dann doch lieber zu dem free camping 10km südlich der Stadt. Dummerweise stellt sich heraus dass es diesen nicht gibt ("Allstays sent you, right? I already emailed them, but they won't remove the entry.")

Wieder zurückfahren will ich dann doch nicht, denn morgen soll es kräftig regnen, somit fällt der "Enchanted Rock" eh aus. Also fahre ich weiter nach Kerrville. Dem ersten Campingplatz dort mangelt es erneut an Existenz, der Zweite scheint ebenfalls nicht da zu sein. Tatsächlich ist er am anderen Ende der Strasse in einer dieser ummauerten Siedlungen, kostet $30 und auch hier ist keiner mehr da (Also jetzt mal echt, Allstays, das ist Schlamperei!). Das Geld spare ich mir und – ihr habt es erraten, stehe mal wieder vor dem Walmart.

Dort nutze ich das WiFi des Wendys gegenüber, das ist ein bisschen besser als das schwache Handysignal – aber immerhin habe ich überhaupt wieder Empfang.

Die Hill Country ist wirklich hübsch, und der deutsche Einfluss – ich mag voreingenommen sein – tut den Orten auch ganz gut. Die Strassen haben Randsteine, es gibt Gehwege, die Häuser an der Main Street sind häufig aus Stein statt Holz gebaut und sind architektonisch interessanter. Schade dass ich zum Frühstück die German Bakery verpasse, aber vermutlich wäre ich eh enttäuscht. Andererseits gibt es hier in Kerrville in der Schreiner Street die Richter's Bakery, der statte ich doch morgen früh mal einen Besuch ab.

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