Auch wenn unser Hotel "Nonnenblick" heißt (El Mirador de las Monjas) – es ist wirklich schön! Wir frühstücken unter einem Feigenbaum mit Blick auf die Burg und über die Landschaft. Die Besitzer sind ein Spanier und ein Deutscher, und wir verquasseln uns fast eine Stunde mit Ihnen.
Anschließend besuchen wir die Burg mit dem fantastischen 360º-Blick über das gesamte Land rund um die kleine Stadt. Richtung Süden geht noch eine Sandpiste zu einer Kirche, und wenn man die Strommasten und die Antennen wegdenkt, dann könnte das ein Anblick aus dem 17 Jhdt. sein.
Richtung Westen ist es aber hochmodern: Ein großes Solarfeld erzeugt umweltfreundlichen, CO₂-armen Strom!
Noch besser ist es, wenn man sich weiter dreht: ein Konvent und eine Kirche in Ruinen.
Dominierend ist die Farbe Geld, sowohl in der Ferne als auch in der Nähe.
Richtig schön sind auch der Parador (ein Vier-Sterne-Hotel) und die Stierkampfarena – wobei letztere gerne auch in den Ruhestand gehen darf.
Da wir uns so verratscht haben und morgen schon wieder Arbeitstag ist, müssen wir aufbrechen. Es geht über die Hügellandschaft Richtung Osten, geologisch durchaus interessant, wenn man mehr als ich davon verstehen würde. Ich würde laienhaft behaupten, hier wurde das Gestein gefaltet, und dass diese Steinspitzen noch nicht immer nach oben gezeigt haben.
60 km später kommen wir in Guadalupe an – finden aber keinen Parkplatz. Nachdem wir mit der Landstraße einmal um die Stadt gefahren sind, ist da dann tatsächlich ein freier Stellplatz. Nur sind wir jetzt 70 Meter oberhalb des Stadtplatzes. Ich würde ja fahren, aber meine Beifahrerin behauptet, die Straßen wären zu eng und zu steil. Also geht es zu Fuß herunter, immer auf der Suche nach dem nächsten Schatten. Obwohl die Stadt winzig ist, gibt es hier eine riesige Kathedrale und viele schöne Gebäude.
Das Essen ist gut und reichlich, und so ist der Aufstieg zum Auto beschwerlich und schweißtreibend – der Körper würde ja lieber in einem kühlen Pool gemütlich verdauen!
Auf dem Heimweg geht es über eine menschen- und autoleere Straße in schnellen, engen Windungen über den Berg, dann über ein Plateau und herab ins Tajo-Tal. Dort ist ein weiterer (ziemlich leerer) Stausee, bevor es auf die Autobahn nach Madrid zurückgeht. Schon bald wird es ziemlich diesig, der Berg brennt immer noch, und diesmal fahren wir auf der Südseite vorbei. Theoretisch hat man einen guten Blick auf den Brand, aber der Rauch wabert in alle Richtungen und darum ist alles nur schwammig und verwaschen zu sehen.
So langsam sollten wir anfangen, etwas gegen den Klimawandel zu tun.