Vergangenes Jahr waren wir im Sommer schon einmal in Cartagena, und wir waren beeindruckt von der Geschichte der Stadt. Etwas über 200 km sind das von Aguadulce, und das ist das Maximum, was ich aus dem Fuß rausholen will. Auf halbem Weg mache ich eine Pause, über der kleinen Stadt Vera war eine maurische Burg. Nachdem ein Erdbeben das Alcazar zerstört hat, haben die Eroberer einen Jesus darauf gebaut. Viel hat es dem Ort nicht gebracht, es sieht ziemlich trostlos aus hier.
Vom Gemüsegarten Europas komme ich jetzt in das Orangen- und Zitronenland. In der Region Murcia und noch mehr in der darüber liegenden Region Valencia ist der Anbau der Früchte ein wichtiger Handelszweig.
Ich bin ganz froh darum, wieder zumindest langsam laufen zu können, mein Kreislauf braucht das dringend.
Nach der Pause geht es weiter nach Cartagena, diesmal will ich zu einer der Burgen über der Stadt. Das Castillo de la Atalaya liegt auf etwa 250 m Höhe über der Stadt, und es geht eine Straße hoch. Oder zumindest etwas Ähnliches – der Weg beginnt auf 50 m über dem Meer und steigt in nur 1,2 km hoch zur Burg. Eine durchschnittliche Steigung von 16 %. Ich hoffe inständig, dass mir hier niemand entgegenkommt, der Pfad ist kaum breiter als mein Auto, und es gibt weder Ausweichstellen noch Leitplanken. Ich kann niemandem empfehlen, mir das nachzumachen.
Von oben hat man eine weite Aussicht über die Stadt und die Gegend außen herum, und auch auf das aufziehende Gewitter. Im größten Militärhafen des Mittelmeers liegen ein knappes Dutzend graue Schiffe, und auch 23 Jahrhunderte nach Hannibal wirkt die Stadt, als würde sie jeden Moment eine Belagerung erwarten.
Ich habe ein wenig Sorgen, dass es anfängt zu regnen, die Straße will ich nicht mit nassen Reifen herabfahren. Und so laufe ich nur einmal um die Burg herum, und hebe mir das Innere für den nächsten Besuch auf.
Ein wenig nördlich der Stadt finde ich ein Hotel und eine Bar mit leckerem Essen. Sehr viel habe ich heute nicht gemacht, aber wenigstens meine 10.000 Schritte voll gemacht.
