Die Straße hinter Perry ist der davor ähnlich: Wald rechts und links, schnurgerade. Allerdings ist es jetzt breiter ausgebaut und somit nicht ganz so langweilig – der Blick kann weiter streifen.
Am Campingplatz angekommen, hebe ich erst mal skeptisch eine Augenbraue: Auf dem Platz sind mehrere braune Teiche – nach Kristall sieht das nicht aus.
Gleich gegenüber des Campingplatzes, nur 500m entfernt ist der Crystal River Archaeological State Park. Das klingt doch nicht schlecht. Gut, mit dem Rad sind das nicht 500 m, sondern 16 Kilometer, aber ich wollte eh in die Stadt zum Mittagessen.
Nach dem Steak&Cheese gibt es als Nachspeise die Spezialität des Landes: Key Lime Pie. Schmeckt gar nicht mal so übel!
Kurz vor dem Park geht es über die Brücke über einen Seitenarm, und tatsächlich, der Name Crystal ist nicht so übertrieben – das Wasser ist wirklich ziemlich klar. Was mich ein wenig schockiert, sind die drei Jungs die gerade spärlich bekleidet vom Baden kommen – es hat definitiv einstellige Temperatur und windet kräftig.
Die bereits reichlich von Seen und Flüssen zerteilte Landschaft wurde hier noch mit mehr Seitenarmen angereichert an welchen schöne Häuser stehen, mit direktem Zugang zu den Yachten direkt daneben. Nicht unbedingt die schlechteste Art seine Rente zu verbringen wenn man es sich leisten kann.
Der Park ist zwar landschaftlich schön und bietet eine tolle Aussicht auf den Fluss, aber die Burial Mounds (Grabhügel) und der Tempelhügel aus dem vierten Jahrhundert sind halt nur das: Ein paar Grashügel. Da auch keine spannenden Schautafeln mit Informationen herum stehen bin ich schnell wieder weg.
Im Ort gibt es einen "historischen Distrikt", historisch sieht jedoch irgendwie nur ein Haus, die "City Hall" aus. Aber ein Stück weiter steht eine Menge am Flussufer und deutet. Ich bin neugierig und kucke auch, und sehe eine ziemlich große Schwanzflosse kurz aus dem Wasser blitzen. Ein Manatee (Seekuh) mit Jungtier taucht hier ganz gemächlich nur wenige Meter entfernt. Wow!
Ein kurzes Stück weiter staune ich nicht schlecht: Da sind Kinder im Wasser und schnorcheln. Ich teste die Temperatur und jemand der mich beobachtet, erzählt dass das Wasser etwa 20 Grad hat und er am Vormittag auch schon drin war. Während wir reden, quietschen die Kinder vergnügt weil zwei Manatee im Vorbeischwimmen eines der Kinder streifen. Während ich das schreibe läuft die Heizung hier zwar auf Hochtouren, aber ich überlege dennoch, ob ich morgen Vormittag nicht auch mal reinhüpfe – mit Kühen schwimmen kann man nicht jeden Tag.
Beim Campingplatz ist noch ein Bird Trail, und tatsächlich kann ich einem Schwarzkopfadler dabei zukucken wie er einen Fisch aus dem Wasser zieht. Das sieht auch ziemlich elegant aus, nur leider habe ich die Kamera grad nicht in der Hand.